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Fährtenzeitplan
Klub-Fährtenhund-Siegerprüfung FH 2
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Deutsche Meisterschaft der Fährtenhunde in Schönebeck Der zweite Höhepunkt im IPO-Sportjahr des KfT ist vorbei. Am letzten Oktoberwochenende trafen sich in Schönebeck in der Nähe von Magdeburg 27 Teams, um die Plätze der Klubfährtensiegerprüfung (KFSP) auszukämpfen und das KfT-Team für die VDH-DM IPO/FH zu ermitteln, das im nächsten Februar in Sarstedt gegen die Besten aller Gebrauchshunderassen antritt. Alle 27 Hunde mussten eine FH2 für die KFSP absuchen. 10 Teams nahmen zusätzlich am Bundesausscheid für die VDH-DM IPO/FH (BA) teil. Dazu wurden für die 6 besten Teams die Punkte der ersten Fährte und und einer weiteren am Folgetag addiert (IPO/FH). Fährten in der Prüfungsstufe FH2 sind 1800 Schritte lang, haben rechte und spitze Winkel, sowie einen Bogen. Auf die sieben Schenkel werden sieben Gegenstände von den Fährtenlegern gelegt. Eine halbe Stunde bevor der Hund die Fährte nach drei Stunden Liegezeit absucht, kreuzt ein Verleitungsleger 2x die Spur. Der Hund soll dem Verlauf mit tiefer Nase exakt folgen, die Gegenstände finden und verweisen, sowie stets auf der Ursprungsfährte bleiben ohne in die Verleitung abzubiegen. Genau wie die KLSP in Sarstedt Anfang Oktober war auch diese Siegerprüfung hervorragend organisiert und durchgeführt. Die Aktiven der OG Schönebecker Terrierfreunde hatten im Vorfeld alles prima geplant. Das Wichtigste bei einer Fährtenprüfung ist natürlich das riesige Gelände, das von den ansässigen Landwirten freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde und aus blankem Acker mit Stroh und kleiner Getreide- sowie Gründüngersaat bestand. An beiden Prüfungstagen lief alles wie am Schnürchen. Die Schönebecker Terrierfreunde hielten sich ganz dezent im Hintergrund, so dass man sie kaum bemerkte und dennoch klappte vom Legen der Fährten und Verleitungen, der Konvoifahrt ins Gelände, der Verpflegung, der Information bis zur guten Stimmung beim Festabend mit leckerem Essen alles wie selbstverständlich. Sogar für ein Dixie-Klo im Gelände hatten sie gesorgt. Für die Hunde waren die Bedingungen bei kühlen Temperaturen ideal. Das Gelände war anspruchsvoll genug, damit die drei Leistungsrichter die Sucharbeit fein differenzieren konnten, aber es war auch nicht zu schwierig, so dass die meisten Hunde ihre FH2 bewältigen konnten. Die größten Schwierigkeiten hatten die Hunde durch den starken, böigen Wind und die Verleitungen, die wie immer zum Abbiegen von der Ursprungsfährte einluden. Die langen Fährten (man hatte das Gelände voll ausgenutzt) waren eher ein Problem für die Leistungsrichter, aber mit ihnen braucht man nicht mitzufühlen, denn sie hatten ja diesen „Wandertag“ selbst angeordnet. Die Leistungsrichter richteten gleichmäßig und PO-gerecht. Hubert Olbing und Manfred Wagner waren für die Teams zuständig, die nur an der KLSP teilnahmen. Manfred Wagner richtete zusammen mit Ottmar Goldstein den BA. Obwohl die Airedales zahlenmäßig diese Siegerprüfung dominierten, zogen die beiden Border-Terrier die meisten Blicke auf sich. Dieter Müller führte seine Barow's Undercover Lady ohne Leine, eine große Seltenheit bei den Fährtenhunden. Leider fand sein Hund nach toller Suche an einem spitzen Winkel nicht mehr in den Verlauf. Die fünfundsiebzigjährige Hundeführerin, Annette Franz, führte die älteste Hündin, Uplands' Tramp Anni, die kurz nach der Prüfung ihren 12. Geburtstag hatte.Trotz ihres hohen Alters suchte die kleine Border-Dame souverän und sicher, bog dann aber leider genau so überzeugend in die Verleitung ab. Brigitte: Annette, seit wann hast du schon Hunde? Annette: Ich habe immer schon eine große Affinität zu Tieren gehabt, vorzugsweise aber zu Pferden und Hunden. Meinen ersten Hund, einen Langhaardackel, bekam ich bereits als schulpflichtiges Mädchen. Das war in den ersten Nachkriegsjahren. Nach seinem Tod gab es eine sehr lange hundefreie Zeit, sicher bedingt durch Ausbildung und Beruf. Erst 1977 bekam ich nach schwerer Erkrankung den nächsten Hund, Freunde schenkten mit einen Rauhaardackel. Er begleitete mich nur 8 Jahre. Ihm folgten ein Airedale Terrier, ein Schnauzer-Terrier Mischling aus dem Tierheim und ein Soft Coated Wheaten Terrier, mit dem unsere „Ausstellungskarriere“ ihren Anfang fand. Er wurde sogar Weltsieger. Nach seinem plötzlichen Tod mit nur 8 Jahren kam der erste Border-Terrier in die Familie.: Deara von den Barrhoen, genannt Frieda, habe ich von einer Züchterin, die die Zucht aufgeben wollte, mit gut einem Jahr übernommen. Mir war klar, dass ich mir mit dem Border-Terrier einen Arbeitshund ins Haus geholt hatte und ich war fest entschlossen , gemeinsam mit dem Hund mein Rentnerdasein aufzufrischen und mich sportlich zu betätigen. Brigitte: Deine Anni ist der älteste Terrier dieser Prüfung. Wie lange hast du sie schon? Annette: Anni wurde von mir selbst gezogen und lebt seit dem 04. November 2006 bei mir. Sie war mit 110g Geburtsgewicht die Kleinste von sechs Welpen des ersten Wurfes von Frieda. Sie war unglaublich hässlich, und ich habe unmittelbar nach ihrer Geburt gesagt,: „Die bleibt bei mir“. Zunächst war es mal so dahin gesagt, denn eigentlich wollte ich keinen Welpen behalten, aber es kam anders. Kein Interessent war mir für Anni gut genug und so blieb sie tatsächlich . Brigitte: Du hast also selbst Border-Terrier gezüchtet. Wie kam es dazu? Annette: Ich wollte zwar nicht mehr ausstellen, wurde aber von Freunden dann doch überredet, Frieda auf einer Ausstellung in Rostock einem Zuchtrichter vorzustellen und gewann. Schon hing ich wieder „an der Nadel“ und stellte weiter aus, und das mit einigem Erfolg. Frieda errang einige Championtitel und wurde Bundessiegerin sowie Europa-Veteranen Siegerin. Erneut drängten Freunde mich, Frieda belegen zu lassen, da sie eine schöne und charakterlich einwandfreie Hündin ist. Also wurde die Zulassung zur Zucht und die Zwingerstätte beantragt. Brigitte: Uplands' Tramp? Wie bist du denn auf deinen etwas seltsam klingenden Zwingernamen gekommen? Annette: Alle Namen, die mir spontan einfielen, waren vergeben. Auf die Idee, den Zwinger Uplands`Tramp zu nennen, kam ich aus folgendem Grund: Frieda war, sie war gerade mal 14 Tage zuvor bei mir eingezogen, während eines Spazierganges im Wald in Sekundenschnelle abgehauen, wie vom Erdboden verschluckt. Alle Spaziergänger, die ich nach ihr befragte, hatten den Hund nicht gesehen, er war einfach weg. In großer Sorge ging ich nach Hause, um ein Fahrrad zu holen, da fragte mich meine Nachbarin: „Suchen sie Frieda?“ Ja klar! „Die ist bei mir.“ Stell Dir meine große Erleichterung vor, denn Frieda hatte den Weg über drei Hauptstraßen nach Hause gefunden!! Diese Herumtreiberin!! Dieser Tramp!! Und die „Uplands“ befinden sich im Norden Englands, wo der Border Terrier beheimatet ist. Brigitte: Wie ging es dann weiter? Annette: Nun musste ein geeigneter Deckrüde gefunden werden. Ich beriet mich natürlich mit erfahrenen Züchtern. Es war mir ein Anliegen, charakterstarke, gesunde und leistungsbereite Hunde zu züchten, die darüber hinaus sehr menschenbezogen groß werden sollten. 2006 fiel der erste Wurf mit sechs Welpen und es sollte sich herausstellen, dass es ein sehr guter Wurf mit leistungsstarken, gesunden Hunden war. Drei Rüden und drei Hündinnen machten die Wohnung über viele Wochen unsicher und lernten bei mir alles, was ein kleiner Hund für ein problemloses Leben in der Welt bei neuen Menschen und fremden Hunden kennen lernen muss. Ich habe noch zu vier Hundekäufern bis heute Kontakt, und es sind nette Freundschaften entstanden, wozu natürlich auch die regelmäßigen Welpentreffen beigetragen haben. Darüber hinaus sind drei Hunde aus dem Wurf nicht nur auf Ausstellungen sehr erfolgreich vertreten gewesen, sondern haben sich auch im Sport einen Namen gemacht. Brigitte: Erzähl mal etwas genauer! Annette: Arno, Axel und Anni haben zunächst mal ihre Begleithundeprüfung absolviert. Arno und Anni haben darüber hinaus eine Ausdauerprüfung (20km am Rad laufen) abgelegt. Da Arnos Besitzer die notwendige Zeit für die Fährtenausbildung fehlte, blieb es zunächst bei der Unterordnung auf dem Hundeplatz. Aufgrund seiner Erfolge auf Ausstellungen, er wurde u.a. Europasieger und errang weitere Championtitel, wurde er schon sehr bald als Deckrüde eingesetzt und hat in den Jahren sicher 80 bis 100 gesunde Welpen gezeugt. Axels Karriere verlief etwas anders. Er wurde zur Jagd ausgebildet, und startete dann mit den Mädchen der Familie sehr erfolgreich im Tunierhundesport. Er gewann Landesmeisterschaften in der Einzel- und Gruppenwertung. Anni, auf Ausstellungen durchaus auch erfolgreich, sie war u.a .Europajugendsiegerin, begann ihre sportliche Laufbahn zunächst im Agility, einer Sportart, die ihrer Quirligkeit sicher sehr entgegen kam. Leider konnte ich aufgrund gesundheitlicher Probleme die für diesen Sport erforderliche Fitness nicht aufbringen und wechselte zunächst versuchsweise zur Fährtenarbeit. Von Anbeginn an machte ihr diese Arbeit viel Freude, und erstaunlich ruhig suchte sie erste Fährten ab, so dass ich beschloss, weiterhin diesen Sport gemeinsam mit meinen Hunden auszuüben, denn Frieda, auch im Agility bis zur A1 ausgebildet, fährtete auch mit großer Freude, wenn ich mal von der Tatsache absehe, dass sie bis zum heutigen Tag die zu verweisenden Gegenstände völlig überflüssig findet. Deshalb wechselte ich mit ihr zum Mantrailing, was sie mit Begeisterung bis heute ausführt. Brigitte: Welche Erfolge habt ihr denn bei Wettkämpfen erzielt? Annette: Zahlreiche Fährtenprüfungen im sehr guten Bereich, gelegentlich auch im vorzüglich, sowie die jährlichen Qualifikationen zur KSFP wären da zu benennen. Ihr bestes Ergebnis war der achte Platz mit 94 Punkten auf der KFSP 2011 in Neumünster. Brigitte: Bist du schon lange im KfT? Annette: Mit dem ersten Terrier, also dem Airedale-Terrier trat ich in den Klub ein und bin seitdem Mitglied im Verein. Ich bin seit 30 Jahren Mitglied und mir wurde die Ehrennadel des KfT anlässlich 25jähriger Mitgliedschaft im Jahre 2013 überreicht. Brigitte: Annette, danke für das Gespräch und hoffentlich sehen wir uns noch ganz oft bei Fährtenprüfungen. Sabine Winter und ihr X-Man Jo von der Heinrichsburg waren das überragende Team dieser Veranstaltung. Der erfahrene, achtjährige Airedalerüde legte am Samstag eine nahezu perfekte Sucharbeit hin und bekam verdienterweise von LR Manfred Wagner fantastische 99 Punkte. Dass dies kein Zufallserfolg war, bewies er am Folgetag, als er von LR Ottmar Goldstein mit 97 Punkten bewertet wurde und somit ein Gesamt-Vorzüglich erhielt. Die souveräne, harmonische und ruhige Arbeit dieses Ausnahmeteams war ein absoluter Augenschmaus für Fährtenkenner. Sabine und ihr X-Man Jo waren Erste sowohl in der KFSP als auch im BA. Zwei weitere, ebenfalls erfahrene Teams teilten sich den zweiten Platz der KFSP mit jeweils 97 Punkten. Vizemeister 2018 sind Uwe Winter mit Dick vom Bismarckstein und Heiko Zietschmann mit Cerberus von Erikson (3. Platz auf der diesjährigen KLSP). Insgesamt vergaben LR Hubert Olbing und Manfred Wagner 5 x die Note vorzüglich und 3x die Note sehr gut. Auf diesen ersten acht tollen Plätzen fand sich auch Fred Siepelt, dessen Airedale Zeymen von Erikson im Vorjahr von einem Hasen zum Verlassen der Fährte verführt worden war, was einem Abbruch zu Folge hatte. In diesem Jahr drückten wir alle ihm die Daumen, und siehe da, kein Meister Lampe weit und breit, und Zeymen zeigte, was fährtentechnisch in ihm steckt. Wie nahe Fährtenglück und -pech nebeneinander liegen, musste Uwe Winter erfahren. Sein Dick bescherte ihm am ersten Tag tolle 97 Punkte und hatte am 2. Tag einen Abbruch, da er in die Verleitung ging. Christina Harder-Buschner und ihr Zaak-Zawadi von Erikson konnten an beiden Tagen mit 96 Punkten überzeugen und wurden 2. des BA. Nach der ersten Fährte punktgleich wetteiferten Nadine Wollborn und ihre Exe vom Bismarckstein mit mir und meinem U. Gromit vom Roten Milan. Nadines Hündin suchte durchgehend mit tiefer Nase, während Gromit nach einem spitzen Winkel die Nase hoch nahm. Das gab den Ausschlag, und somit erhielten die beiden mit 96 Punkten zwei Zähler mehr als wir. Insgesamt bestanden 5 Teams ihre IPO FH mit vorzüglich oder sehr gut. Viele Hunde sind absolute Fährtenspezialisten. Doch gibt es auch unter den Airedales Generalisten, die einfach alles können. Acht Airedales haben auch bei der diesjährigen KLSP mitgemacht, wo sie neben einer einfacheren Fährte auch noch Unterordnung und Schutzdienst zeigen mussten. Sabine Jung und ihre Yale von der Laubenhaid belegten dort den 2. Platz und nun den 4. Platz bei der KFSP. Damit hatten die beiden den Pokal des Universalsiegers gewonnen. Christine und ihr Zaak hatten am Wochenende zuvor den 3. Platz bei der Obedience Klubsiegerprüfung erreicht. Die 33. KFSP ging mit einer schönen Siegerehrung in Anwesenheit des Bürgermeisters von Schönebeck zu Ende. Prüfungsleiter Uwe Krachudel bedankte sich bei allen, die den reibungslosen Ablauf dieses Wettbewerbs durch ihren großen Einsatz möglich gemacht hatten.Er gratulierte den Teilnehmern und besonders den Siegern zu ihrer Fährtenarbeit. Der Sieg unserer Deutschen Fährtenmeisterschaft ging an Sabine Winter und ihren X-Man Joe von der Heinrichsburg. Drücken wir unserer KfT-Mannschaft bestehend aus Sabine Winter mit X-Man Joe von der Heinrichsburg und Christina Harder-Buschner mit Zaak-Zawadi von Erikson, sowie dem Ersatzteam Nadine Wollborn mit Exe vom Bismarckstein für die VDH-DM IPOFH 2019 die Daumen. Wie die diesjährige VDH-DM IPO wird auch sie vom KfT ausgerichtet. Die OG Hildesheimer Börde um Heinz-Erich Löhr hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, die Organisation zu übernehmen. Brigitte Stevens |
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Sieger Klub-Fährtenhund-Siegerprüfung FH 2
1. Platz: Sabine Winter, X-Man Jo v.d. Heinrichsburg, 99 Punkte 2. Platz: Heiko Zietschmann, Cerberus von Erikson, 97 Punkte |
Herzlichen Glückwunsch auch an die Gewinner des Bundesausscheids IPO/FH: |